In Zukunft wird es bei YouTube Werbeeinblendungen geben, die vom User nicht mehr übersprungen werden können. Damit geht das Videoportal ganz neue Wege.
Clips von sechs Sekunden länge
In Zukunft werden von dem kostenlosen und weitgehend werbefreien Videoportal YouTube nicht-überspringbare Werbungen eingeführt. Zwar sollen diese zuerst nur auf den Smartphones eingespielt werden und sind nur sechs Sekunden lang – doch dafür können diese nicht mehr „gescippt“ also nicht mehr abgebrochen werden. Google gab diese gravierende Änderung in einem Blogpost bekannt. Flächendeckend wird das Werbeformat ab Mai 2016 für alle Werbekunden auf YouTube eingeführt.
Warum YouTube nicht einfach so lassen, wie es ist?
Zwar spielt der Videokanal schon seit Längerem vor seinen gefragten Videos Werbeklicks ab, doch diese lassen sich nach wenigen Sekunden von dem Nutzer überspringen (Skip). Der Mutterkonzern Google begründete den Schritt zu den nicht-überspringbaren Werbungen mit dem veränderten Nutzungsverhalten der YouTube-Zielgruppe. So würden von den 18- und 49-jährigen über 50 % das Smartphone nutzen, um die Videos zu schauen.
Laut Zach Lupel, dem Product Manager für Video-Ads bei Google, sollen diese neuen „Bumper-Videos“ Werbungen zeigen, die „leicht verdauliche“ seien und den Nutzer nicht stören dürften. Aber dass sich ein Eingriff in die Erfolgsformel nicht immer als erfolgreich erweist, das zeigt sich bei YouTube Red. Denn dem 2015 eingeführten Bezahl-Abo bleibt bis dato der Durchbruch verwehrt und in Deutschland kam es erst gar nicht zur Einführung.
Nutzer, die weiterhin die Videos auf dem PC ansehen, werden vorerst noch von den Werbeanzeigen verschont bleiben. Doch die mobilen Nutzer müssen sich in Zukunft mit ein paar Sekunden Werbung abfinden – und mit dem Wegfall der Möglichkeit „Skip“ wird ihnen auch ein wenig das Gefühl der Kontrolle genommen und das dürfte sicherlich nicht jedem gefallen.
Nun stellt sich die Frage, wie weit Google den damit eingeschlagenen Weg beschreiten will. Denn weltweit ist der Videokanal so beliebt, weil er eben kostenlos ist und zudem weitgehend keine Werbung zeigt. Eben dieses Alleinstellungsmerkmal sollte Google nicht für ein paar Dollar mehr unbedingt aufgeben, oder?