Die Expansionspläne von Mark Zuckerberg scheinen keine Grenzen zu kennen. Nachdem in diesem Jahr bereits der Kauf des Messengers Whats-App abgewickelt wurde und Pläne zum Einsatz von Drohnen und die Übernahme eines Herstellers von Datenbrillen bekannt wurden, soll nun eine weitere Dienstleistung ins Portfolio aufgenommen werden: ein Bezahlsystem über Facebook. Das einst nur als Social Network gedachte Portal wird damit immer mehr zur Lösung für alle Lebenslagen. Ob Nutzer hierzulande nach diversen Diskussionen um die Sicherheit von persönlichen Daten den Dienst auch nutzen werden, bleibt abzuwarten. Es wird jedoch ohnehin vermutet, dass der europäische Markt nur ein Testlauf sein könnte, um später den deutlich lukrativeren Markt in Schwellenländern wie Indien damit zu erobern.
Bezahlsystem von Facebook
Um das Angebot der eigenen Plattform für Online-Überweisungen und Bezahlvorgänge zu erweitern, will der amerikanische Konzern mit etablierten Firmen zusammenarbeiten. Die Financial Times berichtet, dass der entsprechende Antrag in Irland, dem europäischen Firmensitz von Facebook, bereits gestellt wurde. Schon in den nächsten Wochen könnte der Konzern die Passporting-Lizenz in Irland erhalten und ist anschließend berechtigt, in der EU Zahlungen abzuwickeln. Angedacht sind laut der aktuellen Gerüchte zunächst Überweisungen aus dem eigenen Benutzerkonto heraus an andere Mitglieder. Auch an eine mobile Zahlungsvariante hat Zuckerberg bereits gedacht und strebt dazu laut Financial Times eine Kooperation mit Start-up-Unternehmen an. Genannt werden drei Firmen aus London, die sich auf elektronische Zahlungsoptionen von mobilen Endgeräten spezialisiert haben.
Zahlungen über Facebook in den USA schon möglich
In den USA hat Facebook bereits erste Möglichkeiten zum Bezahlen eingerichtet und bietet amerikanischen Nutzern solche Dienste seit einiger Zeit an. Im letzten Jahr wurden über diese Dienstleistung rund 2,1 Milliarden US-Dollar transferiert. Ähnliche Pläne dürfte der Konzern auch für Europa und vor allem für den asiatischen Markt haben. Schwellenländer scheinen in letzter Zeit immer mehr in den Fokus des amerikanischen Unternehmers zu geraten. Wie schnell die neue Bezahl-Plattform in Europa starten wird, hängt wahrscheinlich vor allem von behördlichen Vorgängen ab.