Es ist noch nicht lange her, dass Schlagzeilen die Medien erschütterten, die über Selbstmorde in Fabriken berichteten, in denen Smartphones hergestellt werden. So schnell, wie diese Schlagzeilen aufkamen, so schnell sind sie auch wieder verschwunden. Doch was bei einigen Nutzern von Smartphones blieb, ist der schale Beigeschmack. Unter welchen Bedingungen müssen diese Menschen eigentlich wirklich arbeiten, wenn sie unsere Smartphones zusammenbauen? Und können sie von ihren Löhnen überhaupt überleben? Diese Fragen und Bedenken haben auch den Firmengründer Bas van Abel bewegt, als er den Plan fasste, ein Fairphone auf den Markt zu bringen. Was anfangs nur eine fixe Idee war, hat inzwischen Gestalt angenommen.
Prototyp des Fairphones ist fast fertig
Schon seit mehreren Monaten können interessierte Personen das Fairphone im Internet vorbestellen. Da eine Bestellung nur gegen Vorkasse möglich ist, hat Bas van Abel über das Crowd-Funding-Prinzip somit ein Startkapital erwirtschaftet und mit diesem wird derzeit fieberhaft am Fairphone gearbeitet. Es soll in Kürze fertig werden und dann in die Serienproduktion gehen. Wann genau die ersten Geräte ausgeliefert werden können, das steht jedoch noch nicht fest. Vorbestellungen sind laut Hersteller aber weiterhin über die Homepage der Firma möglich.
Die Idee des Fairphones
Konfliktfreie Materialien sind ein wichtige Basis für die Herstellung des Fairphones. Alle verwendeten Rohstoffe sollen aus seriösen Quellen stammen, bei denen keine Arbeiter ausgebeutet werden. Auch die Nachhaltigkeit spielt hierbei eine Rolle, denn alle Zulieferer sollen langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Bas van Abel erhofft sich dadurch faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen in den Zuliefererbetrieben. Ein dritter Punkt, auf den viel Wert gelegt wird, ist die Haltbarkeit der Geräte. Statt ein Wegwerfprodukt zu erzeugen, sollen Geräte entstehen, die einfach repariert werden und über mehrere Jahre benutzt werden können. Trotz der hohen Ansprüche an die Herstellung wird das Fairphone mit Android 4.2 Jelly Bean, 2 Kameras, 16 GB Speicher und einer Leistung von 1,2 Gigahertz durchaus mit Markenprodukten bekannter Hersteller konkurrieren können. Punkt fünf der Philosophie der Hersteller ist die Transparenz. Nach Abschluss der Vertragsverhandlungen sollen alle Zulieferer und anfallenden Produktionskosten offen dargelegt werden. Noch ist das Fairphone nicht auf dem Markt, doch wir warten gespannt auf sein Erscheinen!