Die beiden Rundfunksender ARD und ZDF haben eine Studie in Auftrag gegeben, die das Nutzverhalten der Deutschen im Internet auf den Prüfstand stellen sollte. Im Frühjahr wurden deshalb 1.800 Menschen jeden Alters befragt und die Daten wurden in einer kürzlich erschienenen Studie präsentiert. Für uns ist es deshalb heute an der Zeit, unser Internetverhalten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Laut der genannten Studie surfen inzwischen rund 40 Prozent der Internetnutzer mit einem mobilen Endgerät, also mit ihrem Smartphone oder Tablet. Damit hat sich die Zahl der mobilen Surfer im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt und die Tendenz scheint weiterhin steigend zu sein.
Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten in der Altersklasse 14 bis 29 surfen mobil und auch Menschen in den 30ern und 40ern greifen gerne zu Smartphone und Tablet. Erst ab einem Lebensalter von 50 Jahren und älter sinkt die Zahl der mobilen Internetnutzer auf unter ein Viertel. Interessant ist außerdem das Gefälle zwischen Männern und Frauen, denn mit 46 Prozent surfen exakt zehnt Prozent mehr Männer als Frauen unterwegs im Internet.
Phubbing – wenn der Griff zum Smartphone unhöflich wird
In der letzten Zeit wächst nicht nur die Zahl der Smartphone-Nutzer, sondern auch Gegenstimmen werden lauter. Nun hat der permanente Griff zum Smartphone in den unpassendsten Momenten einen Namen: Phubbing. Jeder kennt Situationen, in denen ein Gesprächspartner plötzlich nur noch mit halbem Ohr zuhört, weil er schnell eine SMS verschicken oder etwas im Internet nachsehen möchte. Wer in letzter Zeit auf einem Konzert war oder einen gemütlichen Abend im Biergarten verbracht hat, der wird sicher auch bemerkt haben, dass die kleinen Geräte fast überall in die Luft gehalten werden, um besondere oder auch ganz alltägliche Momente mit dem Smartphone abzulichten und umgehend in allen sozialen Netzwerken zu teilen. Spätestens beim dritten Bierglas-Posting an einem Abend kann dieser Dokumentationswahn schon mal nervig werden. Damit sich unsere Bekannten nicht demnächst darüber beschweren, dass auch sie Opfer von Phubbing geworden sind, sollten wir den einen oder anderen Moment vielleicht lieber genießen, anstatt ihn gleich über unser Smartphone mit den medialen Freunden zu teilen.